Kursfahrt Q1/Q2 nach Paris, 10.–13. Februar
Fraglos gehört es zu den wesentlichen Pluspunkten des Lebens in Köln, am Hauptbahnhof in den Thalys steigen zu können und dreieinhalb Stunden später an der Pariser Gard du Nord auszusteigen. Und so begaben sich Frau Stahls Q 2-Dutzend (sieben Jungs und 5 Mädchen) zusammen mit Herrn Breidts, also meinen 13 Demoiselles aus der Q 1 am Sonntag, dem 10. Februar von der jecken Stadt am Rhein in die Metropole der Liebe an der Seine.
Mit dem BVJ Champs-Elysées war eine Herberge gefunden worden, die für die von uns vorgesehenen Unternehmungen strategisch optimal lag. Also, carpe diem, los geht’s: am Moulin Rouge und der Pigalle vorbei hoch zum Montmartre, wo vor dem Sacré-Coeur der Blick auf das abendlich illuminierte Paris besonders schön ist. Der genüssliche Fußmarsch sorgte für ein gesundes Bedürfnis an erholsamem Schlaf.
Montags haben viele Museen die Tore geschlossen, nicht jedoch der Louvre, wo wir bei einer Führung in französischer Sprache viel über die Geschichte des Gebäudekomplexes von den Anfängen als Stadttor und Festung über die Nutzung als königliches Palais bis zur heutigen Funktion erfuhren. Aber auch weltberühmte Kunstwerke wie die Venus von Milo, Delacroix’ Allegorie zur als Tricolore-schwenkenden Dame personifizierten Freiheit, die das Volk in die 1830er-Revolution führt oder Leonardo da Vinci’s stets subtil lächelnde Joconde (Mona Lisa) waren Bestandteile des Museumsbesuchs.
Als im Anschluss Eleven der Q 2 die Achse entlang der Tuileries mit Referaten erhellten, ließen die Damen der Q 1 ihre lieblichen Stimmen an der Place de la Concorde erklingen: ihre Darbietung von Joe Dassin’s Gassenhauer Aux Champs-Elysées ließ einen älteren Herren begeistert Bravo! rufen.
Da hatten sich unsere Jugendlichen den passiven Genuss des Abends redlich verdient. Während die 13 jungen Damen der Q 1 sich in einem 820 Menschen fassenden Kinosaal an den Champs-Elysées bei der Fortsetzung der Geschichte von M. Claude und seinen Töchtern (Qu’est-ce qu’on a encore fait au Bon dieu?) amüsierte, ergötzte sich der Q 2-Kurs im Essaion-Theater bei Ionesco’s absurdem polit-philosophischen Ein-Mann-Spektakel Rhinocéros.
Am Dienstag, dem 12. Februar besichtigte Frau Stahl mit ihrem Kurs das großartige Musée d’Orsay; allerdings wurde der Besuch durch eine Evakuierungs-Übung jäh unterbrochen. Dergleichen konnte dem Q 1-er Kurs am Palais de Chaillot und am Eiffelturm unter freiem Himmel nicht passieren.
Am frühen Nachmittag hatten sich die beiden Gruppen dann auf der Île de la Cité vor der Notre Dame (die wir nur kurz besichtigten) verabredet. Ein perfekter Ausgangspunkt für die Erkundung der rive gauche, also der linken Seine-Seite mit der Sorbonne inmitten des Quartier Latin, den belebten Straßen (Rue Mouffetard, Boulevard Saint-Germain) und dem Panthéon, einem 1791 errichteten Kuppelbau, wo bedeutende enfants de la patrie ihre letzte Ruhestätte gefunden haben: von Rousseau und Voltaire bis Marie Curie und Simone Veil.
Den Ausklang bildete ein gemeinsames Essen in einer Crêperie an der Place de la Bastille.
Sicher hat dieser dank der gut gelaunten und absolut zuverlässigen jungen Leute so harmonische und erbauliche Kurztrip nach Paris unser aller Frankophonie und Frankophilie weiter gesteigert.