Erlebnisbericht einer Teilnehmerin
In den letzten zweieinhalb Wochen der Sommerferien durfte ich an einem Kurs der Deutschen SchülerAkademie in Torgelow am See (Mecklenburgische Seenplatte) teilnehmen.
Im Rahmen der Begabtenförderung der Schule wurde auf diese Möglichkeit hingewiesen, sodass ich, nach einer Bewerbung, diese zweieinhalb Wochen mit 99 ebenso interessierten Jugendlichen verbringen konnte.
In dieser Akademie fanden insgesamt sechs Kurse statt, die verschiedenste Themen behandelten. Darunter gehörten ein Physik-Kurs (Atome vermessen), ein Medizin-Kurs (Innovation und Technik in der Medizin), ein Psychologie-Kurs (Leistungsdruck und Resilienz), ein Kurs, der sich mit Krisen in geschichtlicher Perspektive befasste, sowie ein Kurs über Feminismus und schließlich auch ein Kurs, der sich mit Urknallmathematik beschäftigte und an dem ich teilgenommen habe.
Es war sehr spannend, sich mit Jugendlichen aus allen Bundesländern sowie vereinzelt aus internationalen deutschen Schulen über alle möglichen Themen auszutauschen. Die breit gefächerten Interessenfelder machten die neuen Bekanntschaften noch vielfältiger. Und auch wenn der Ort, ein Internat, für ein gewisses Schul-Gefühl sorgte, folgte die Akademie einem etwas anderen Schema.
In unserem Kurs mit 16 Schüler:innen und zwei Leiternbeschäftigten wir uns zunächst mit Mathematik und physikalischen Theorien über unser Thema, um später unter anderem ein Programm zu entwickeln, das das Alter des Universums ausrechnen konnte. Highlights waren eine Kurs-Rotation, bei der wir den anderen Kursen unser neues Wissen durch Vorträge nahebringen konnten. Außerdem erstellten wir eine Dokumentation, die für die meisten der erste selbst verfasste Text im Stil einer wissenschaftlichen Arbeit war. So konnte man tief in die Materie eintauchen und dabei nicht nur neuen Physik-, sondern auch Mathematik-Stoff lernen.
Trotz einer Morgens- und Nachmittags-Kursschiene blieb Zeit für gemeinsame Unternehmungen, wie eine Exkursion nach Rostock, ein Sportfest, Berufsorientierungsabende, Partys und mehr. Der Campus des Internats ermöglichte all das.
Außerdem konnten die Schüler:innen noch in die Rolle der Kursleiter:innen schlüpfen und sogenannteKursübergreifende Angebote eigenständig organisieren und anleiten. Diese waren unterschiedlich, einige zum Entspannen, wie ein Häkel-Kurs, ein Zeichen-Kurs und am Ende der beiden Wochen sogar ein ziemlich beliebter Mittagsschlaf-Kurs. Außerdem organisierten die Teilnehmenden Debattier-Clubs (Model United Nations), Buchclubs und Poetry-Slams.
Die musikalisch Aktiven konnten, mit Unterstützungeiner professionellen Musikerin, Ensembles gründen. So fand am vorletzten Tag in der nahe liegenden Gemeinde Waren ein öffentliches Konzert statt, bei dem ein neu gegründeter Chor, Kammerchor, Orchester, Band die in den zwei Wochen erlernten Stücke aufführten.
Im Laufe der zwei Wochen wies die Akademieleitungmehrfach darauf hin, dass Schlaf zwischen all den Aktivitäten auch wichtig sei, aber auch auf die Kaffee-Kanister in der Mensa als Alternative. Und so dauerten die Gespräche über Tempolimits, die Legitimität von Ananas auf Pizza, den Kapitalismus, Wokeness u.v.m. bis tief in die Nacht.